Wilde Zeiten im Gasthaus Schmid

14. Dezember 2014

Es sind wilde Zeiten, in denen wir leben. Das gilt nicht nur für die große Politik, sondern schlicht auch für das alltägliche Leben. Zumindest, wenn man Stephan Zinner glaubt. Und davon wollten sich am 17.10.2014 über 170 Leute live vor Ort im Gasthaus Schmid überzeugen. Und sie sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn der Kabarettist lieferte ein mehr als zweistündiges Feuerwerk aus Liedern, Sketchen und Erzählungen ab.

In der modernen Welt streben die Menschen nach Ausgeglichenheit, Entspannung, nach der perfekten Balance von „Work and Life“, wie es im Neusprech so schön heißt. Doch diesem Trugschluss schiebt Zinner schon zu Beginn seines Auftritts einen Riegel vor: „Alles Schmarrn“, stellt er klar und erzählt von Familien, die beim Sonntagspicknick freikörperkulturelle Anblicke ertragen müssen, hysterischen Parkplatzsucher-Damen über den Weg laufen und kleinwüchsigen Aggressoren in der Gemüseabteilung des Supermarkts begegnen. „In unserer Welt wimmelt es von Vollpfosten“, sagt der gebürtige Trostberger in feinstem bayerischen Dialekt und das schallende Gelächter des Publikums zeigt, dass der ein oder andere schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat, die Zinner hier auf seine lockere, humorvolle Art beschreibt.

Zinner ist vor allem für seine Rolle als Markus Söder beim Derbleckn auf dem Nockherberg bekannt, aber dass er nicht nur exponierte CSU-Politiker perfekt imitieren kann, sondern auch das Verhalten des „deutschen Durchschnittsbürgers“ mit Schwung und Ironie auf die Bühne bringt, hat er an diesem Abend in Stammham bewiesen. Die Gäste im Gasthaus Schmid nahmen den Auftritt des Wahl-Münchners jedenfalls begeistert auf und auch Zinner selbst hatte sichtlich Spaß, ob er nun über die „heile Welt von Andy Borg“ sang oder einen persönlichen Schwank aus dem Italienurlaub, der das ein oder andere mal Gefahr lief, in eine Katastrophe abzugleiten, zum Besten gab. So manchem dürfte bei diesem Auftritt klar geworden sein: Es sind tatsächlich wilde Zeiten, in denen wir leben, auch wenn uns das bis heute vielleicht gar nicht bewusst war.

Die SPD Stammham bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern, allen Gästen und natürlich bei Stephan Zinner für den gelungenen Abend.

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