Der Neujahrsempfang des SPD-Unterbezirks Eichstätt am 17.1.2016 im Gasthaus Schmid stand ganz im Zeichen der Jugend. Hauptredner war beim nun schon 9. Neujahrsempfang in Stammham nämlich der Vorsitzende der Jusos Bayern, Dr. Tobias Afsali.
Nach der Begrüßung durch Sven John, Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Eichstätt, und einer Ansprache von Kreisrat Dieter Betz, trat Afsali ans Rednerpult. Die rund 70 Gäste erlebten in der Folge eine engagierte Ansprache des bayerischen Jusos-Vorsitzenden und der immer wieder einsetzende Applaus zeigte, dass er die Stimmungslage der Anwesenden sehr gut traf.
„Die Jugend wird meistens als Problemfeld betrachtet“, sprach er gleich zu Beginn ein sehr ernstes Thema an. „Wenn die Jugendlichen aus der Politik ausgeschlossen werden, braucht sich niemand über ihre Verdrossenheit über die Politik zu wundern.“ Das liege nicht zuletzt am Leistungsdruck, dem junge Leute in der heutigen Zeit verstärkt ausgesetzt sind. „Unsere Jugend ist durch Dinge wie das gestraffte Gymnasium G8 überfordert. Viele junge Menschen haben daher oft gar keine Zeit, eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben, selbst wenn sie das wollen.“ Auch die Flüchtlingskrise war natürlich Thema von Afsalis Rede: „Das Dublin System funktioniert nicht mehr, daher ist Solidarität für die Flüchtlinge in ganz Europa gefragt“, forderte er. Und weiter: „Wir brauchen eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge und zwar für alle. Dies haben wir schon vor Jahren beantragt.“ Gewalt gegen Frauen erteilte der Jurist eine klare Absage: „Gewalt gegen Frauen ist inakzeptabel, die Menschen müssen dafür sensibilisiert werden. Wir kämpfen für die Rechte der Frauen, denn Gleichstellung darf kein Fremdwort sein. Das sollte aber nicht nur auf Ausländer reduziert werden.“
Auch an die eigene Partei hat Afsali, wie es sich für einen Jusos-Funktionär gehört, einige Erwartungen: „Die SPD muss sich wieder für das Volk stark machen. Die Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können. Letztlich geht es darum, dass die Grundwerte der SPD wieder stärker zum Vorschein kommen.“ Treffend beendete er unter lang anhaltendem Applaus seine Ansprache mit den berühmten Worten Willy Brandts: „Nichts kommt von selbst und nur sehr wenig ist von Dauer.“ Der Vositzende der SPD Stammham Wolfgang Köcher bedankte sich anschließend bei Afsali für sein Kommen und betonte: „Mit solchen Leuten wie Dir muss uns als Partei vor der Zukunft nicht bange sein.“ Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen – außer dass es wieder einmal ein äußerst gelungener Neujahrsempfang in Stammham war, bei dem die Jugend mehr als deutlich gezeigt hat, was alles in ihr steckt...
Text: Sebastian Binder