Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit – es sind mit die wichtigsten, viele Leute sagen sogar die wichtigsten Themen überhaupt in unserer Zeit. Es war daher eine gute Idee, dass der Neujahrsempfang 2020 des SPD Unterbezirks Eichstätt sich damit beschäftigte. Und mit dem Vorsitzenden des Bunds Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, hatte man dafür genau den richtigen Referenten.
Dass diese Themen die Menschen beschäftigen, zeigte allein schon die Tatsache, dass das Gasthaus Wittmann am 24. Januar bis auf den letzten Platz gefüllt war. Wie üblich begrüßte der UB-Vorsitzende Sven John die Gäste, zu denen unter anderem die Gaimersheimer Bürgermeisterin Andrea Mickel gehörte, und stimmte die Anwesenden schon mal auf die heiße Phase des Kommunalwahlkampfs ein. Daher durfte natürlich auch der SPD-Landratskandidat für Eichstätt Dr. Bernd Weber nicht fehlen. „Das Vorgeplänkel ist vorbei, jetzt geht es raus auf die Straße“, gab sich Weber auch gleich kämpferisch. „Ich bin zuversichtlich, denn wir haben ein gutes Programm zusammengestellt, mit dem wir konkrete Lösungen für eine Vielzahl von Problemen bieten.“ Eines der zentralen Themen Webers im Wahlkampf ist die Energieversorgung, für die er sich seit Jahren mit dem Energiebündel Eichstätt einsetzt, und damit verbunden ist selbstverständlich die Nachhaltigkeit, die insbesondere durch das Umsteigen auf erneuerbare Energien gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund pflegt Weber auch gute Kontakte zum Bund Naturschutz und daher ging es vor allem auf seine Initiative zurück, dass mit dem bayerischen Vorsitzenden Richard Mergner ein hochkarätiger Redner für die Veranstaltung in Appertshofen gewonnen werden konnte.
Revolutionen finden nicht von oben statt
„Die sozio-ökologische Transformation unserer Industriegesellschaft ist das zentrale Thema, das uns in Zukunft beschäftigen wird“, ging Mergner auch gleich in die Vollen. Bis dahin ist es natürlich noch ein weiter Weg, den alle Menschen mitgehen müssen, denn: „Revolutionen finden nicht von oben statt, Veränderungen kommen in der Regel durch die Initiative von unten.“ Was ihn aber optimistisch mache, ist, dass diese Themen, die nichts weniger als das Überleben der Menschheit sichern, mittlerweile in der Gesellschaft angekommen sind.
Mergner machte in seiner Rede auch klar, dass der Bund Naturschutz überparteilich agiert: „Auf einem begrenzten Planeten gibt es kein unbegrenztes Wachstum. Das hat auch die SPD in den letzten Jahren immer mal wieder vergessen“, diktierte er den anwesenden Genossinnen und Genossen ins Parteibuch und forderte: „Die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen muss neben Dingen wie dem Einsatz für soziale Gerechtigkeit wieder ein Markenzeichen der SPD werden.“ Denn klar sei auch: „Saubere Luft, eine gesunde Natur oder Lebensmittel ohne Gentechnik müssen erkämpft werden. Wir können froh sein, dass wir in einem demokratischen Bayern die Chance dazu haben.“
Mut zum Anpacken
Er wolle Mut machen, dass das, „was auf kommunaler Ebene gemacht werden kann, auch angepackt wird“. In Eichstätt sei das beispielsweise der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs: „Das ist ein Muss, wenn man Menschen die Chance geben will, mobil zu sein.“ Er freue sich jedenfalls auf die anstehende Kommunalwahl, denn viele Themen wie die Umsetzung des Volksbegehrens für Artenschutz seien auch für den Bund Naturschutz wichtig. „In diesem Sinne: Glück auf, wie man bei der SPD sagt, und wir werden sehen, was am 15. März herauskommt“, verabschiedete sich Mergner unter tosendem Beifall von den Gästen. Und dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Text: Sebastian Binder
Auf dem Foto oben: Dr. Bernd Weber, Richard Mergner und Sven John (v.l.)