Neujahrsempfang 2018: Der Eindruck historischer Ereignisse

06. Februar 2018

Es war kein Neujahrsempfang wie jeder andere. Als der SPD-Unterbezirk Eichstätt Ende Januar zu seiner traditionellen Veranstaltung ins Gasthaus Schmid lud, war Besuchern wie Verantwortlichen klar, dass die zurückliegenden wie bevorstehenden Ereignisse diesen Abend in Stammham bestimmen werden.

Das begann nach der Begrüßung durch den Unterbezirks-Vorsitzenden Sven John schon mit dem ersten Redner, SPD-Landtagskandidat Christian De Lapuente. Er betonte, dass die Große Koalition für die SPD nie eine leichte Entscheidung ist, sie war es weder in der Vergangenheit, noch wird sie es in der Zukunft sein. Und neben der Regierungsbildung in Berlin steht für die Bayern-SPD in diesem Jahr noch eine weitere Richtungsentscheidung an: Die bayerische Landtagswahl im Herbst. De Lapuente machte klar, was in seinem Wahlkampf einer der Schwerpunkte sein wird: „Wohnraum muss in Bayern endlich wieder finanziert werden können.“ Bezirkstagskandidatin Andrea Mickel sprach ebenfalls anschließend das Thema Wohnen an: „Der soziale Wohnungsbau konnte in den vergangenen Jahren im Landkreis Eichstätt nicht so umgesetzt werden, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Dies müsse sich jetzt ändern.

Kämpferische Rede von Florian Ritter

Hauptredner beim diesjährigen Neujahrsempfang war MdL Florian Ritter. Er hielt eine äußerst kämpferische Rede und man hatte nicht nur einmal den Eindruck, dass sich Ritter bereits im Wahlkampfmodus befindet. Vor allem für den künftigen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder hatte er einige Spitzen parat: „Söder ist in Sachen Wohnungsbau alles andere als glaubwürdig. Strukturelle Probleme werden nicht gelöst.“ Für die SPD sei es daher wichtig, dass „wir jetzt schon anpacken“. Das gelte für die Bayern-SPD ebenso wie für die Bundespartei. Sicherlich: „Bayern geht es doch gut, wie uns die CSU immer wieder eintrichert.“ Aber: „Was wird eigentlich getan, dass das in Zukunft auch noch so ist?“, rief Ritter unter dem Applaus der Besucher im gut gefüllten Gasthaus Schmid. Das Vertrauen in die Volksparteien sei bei den Bürgerinnen und Bürgern verloren gegangen, wie die Bundestagswahl 2017 deutlich gezeigt hat. „Wir sind mitten in einem gesellschaftlichen Veränderungsprozess und diesen Prozess müssen wir jetzt annehmen und gestalten“, so Ritter weiter. Die Frage sei nicht nur, ob unsere Heimat in Zukunft lebenswert, sondern „auch bezahlbar“ sei.

SPD setzt sich für Veränderungen ein

Hierfür gelte es, Veränderungen bei der Mietpreisentwicklung, bei der Rentenversicherung und bei befristeten Arbeitsverträgen durchzusetzen. Dies sind komplexe Themen, daher muss der Staat hierfür „alle Akteure wie etwa die Gewerkschaften mit ins Boot holen.“ Die nächsten Monate werden jedenfalls spannend, nicht nur auf bundespolitischer, sondern eben auch auf landespolitischer Ebene. Ritter versprach den Anwesenden zum Ende dieses besonderen Neujahrsempfangs in Stammham: „Die SPD wird sich für Veränderungen einsetzen. Die Menschen in unserem Land haben es verdient!“

Text: Sebastian Binder

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