Ein Start unter speziellen Voraussetzungen

Wolfgang Köcher und Sabrina Probst

23. September 2020

Der Beginn der neuen Legislaturperiode war wegen Corona nicht einfach - hier schildern die beiden Stammhamer SPD-GemeinderätInnen ihre Eindrücke.

Den Start in die neue Legislaturperiode hatten sich sicher alle anders vorgestellt, doch Corona macht natürlich auch vor der Arbeit des neu zusammengesetzten Stammhamer Gemeinderats nicht halt. Und so fanden die ersten Sitzungen nach der Kommunalwahl im März nicht im neuen Rathaus, sondern in der Mehrzweckhalle statt, um den nötigen Abstand einhalten zu können.

Auch für die SPD Stammham war die konstituierende Sitzung etwas besonderes, denn mit Sabrina Probst und Wolfgang Köcher stellen wir nun im neuen Gemeinderat das jüngste und das älteste – oder besser: erfahrenste Mitglied. Das Wahlergebnis mit 11,61 Prozent der Stimmen war zwar nicht perfekt, aber aufgrund der erstmaligen Konkurrenz durch die Grünen war zu befürchten, dass die SPD ihre drei Plätze im Gemeinderat aus der vorangegangenen Legislaturperiode voraussichtlich nicht halten kann. SPD-Vorsitzender Köcher betont aber: „Unser Führungsquartett um Monika Demmel, Daniel Huber, Sabrina Probst und Jürgen Schneider hat den Wahlkampf super engagiert, sowohl in den Wahlveranstaltungen, den Infoständen, als auch bei den Hausbesuchen, gestaltet.“ Und Probst ergänzt: „Angesichts der präsenten Themen in Stammham sind wir meiner Meinung nach recht gut weggekommen, aber ein Sitz weniger tut natürlich trotzdem weh.“

SPD stellt weiter den 2. Bürgermeister

Mit Köcher stellt die SPD auch weiterhin den 2. Bürgermeister der Gemeinde – übrigens auf Vorschlag der CSU, was durchaus ein Zeichen für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren ist. Köcher verantwortet zudem das Referat für Ehrenamt und Soziales und ist der Stammhamer Integrationsbeauftragte. Für Probst als jüngstes Mitglied macht es natürlich Sinn, sich als neue Jugendbeauftragte zu engagieren, zudem zeichnet sie für den gemeindlichen Ferienpass verantwortlich.

Die gravierendste Veränderung nach der Wahl ist aber selbstverständlich die neue Bürgermeisterin Maria Weber (CSU), die das Amt von Hans Meier (UW) übernommen hat, der in den Ruhestand gegangen ist. In Corona-Zeiten ist es natürlich alles andere als einfach, so ein Amt anzutreten, aber Weber bekommt von den beiden SPD-GemeinderätInnen viel Lob für ihren Start: „Die Zusammenarbeit mit unserer neuen Bürgermeisterin funktioniert sehr gut. Sie arbeitet strukturiert und macht alles transparent, was für die Gemeindearbeit wichtig ist“, so ihr Stellvertreter Köcher. Insbesondere die Einführung des neuen Ratsinformationssystem, das die Gemeinderatsarbeit deutlich digitaler macht, findet großen Anklang. „Durch die Einführung des Ratsinformationssytems sind wir digital und vor allem: zeitgemäß unterwegs“, erklärt Probst. „Jeder geht durch die vorherigen Fraktionssitzungen mit dem gleichen Wissen in eine Gemeinderatssitzung und hat die Möglichkeit, am Tablet die dazugehörigen Dokumente zu öffnen. Das zeigt, dass es Maria wichtig ist, dass der Gemeinderat eine Grundlage hat, sachlich zu diskutieren.“

Große Herausforderungen durch Corona

In nächster Zeit liegt viel Arbeit vor der neuen Bürgermeisterin und den Gemeinderatsmitgliedern. Natürlich weiß im Moment niemand, wie sich die Corona-Pandemie entwickeln wird und wann wieder zu einem normalen Alltag zurückgekehrt werden kann. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass sich der neue Gemeinderat noch nicht den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen konnte, die Einweihung des neuen Rathauses musste abgesagt, die Verabschiedung von Altbürgermeister Meier und der früheren GemeinderätInnen verschoben werden. Und die Pandemie wird natürlich auch in den nächsten Monaten Einfluss auf das Zusammenleben in unserer Gemeinde haben. Ein wichtiges Thema ist daher, dass auch die Gemeinde selbst das digitale Angebot für die Bürgerinnen und Bürger erweitert. „Damit sich auch Bürgerinnen und Bürger über die Gemeindearbeit informieren bzw. Dienstleistungen digital beantragen können, wird die Gemeinde-App sukzessive ausgebaut“, definiert Köcher eines der eher kurzfristigen Ziele.

Probst wünscht sich für ihre ersten sechs Jahre als Stammhamer Gemeinderätin, dass die Arbeit in den Gremien „fair, respektvoll und hilfsbereit“ vonstatten geht: „Wir wollen schließlich alle die Gemeinde vorantreiben.“ Und nur mit diesem Miteinander – auch über parteipolitische Grenzen hinweg – wird es in nächster Zeit gelingen, die großen Herausforderungen, die auf Stammham, Westerhofen und Appertshofen warten, zu meistern.

Text: Sebastian Binder

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