Natürlich mit den nötigen Corona-Schutzmaßnahmen konnte zumindest der Kabarettabend mit'm Meier durchgeführt werden - auch wenn 2020 alles anders war.
Eine gewisse, leicht bittere Ironie hat es ja, dass sein aktuelles Programm „Ein Meier im Himmel“ heißt. Die Corona-Pandemie hatte Da Meier wohl nicht im Sinn, als er sich diesen Titel ausdachte, und doch war er an diesem Abend im Gasthaus Schmid passend. Denn wegen Corona hatte Da Meier viele Monate Zwangspause und so ist ihm die kleine Bühne in Stammham tatsächlich wie der Himmel vorgekommen, wie er uns nach seinem Auftritt verraten hat: „Es hat wirklich so gut getan, wieder einmal spielen zu dürfen - jetzt ist es leider wieder für lange Zeit vorbei“, so der Oberpfälzer. „Trotz der Abstände und der besonderen Situation hat es mir bei euch sehr viel Spaß gemacht - ihr habt ein tolles Publikum.“
Und auch das Publikum hatte seinen Spaß, auch wenn aufgrund der Hygienevorschriften nicht so viele Leute wie sonst bei den Kabarettabenden der SPD dabei sein konnten. Da Meier – den meisten wahrscheinlich bekannt als Teil des Kult-Trios Da Huawa, da Meier und I – macht nämlich solo eine extrem gute Figur auf der Bühne. Das liegt vor allem an der sympathischen Art von Matthias Meier, wie er mit vollem Namen heißt. Seine leicht tollpatschige Art, die in seinen Geschichten und Liedtexten immer wieder durchscheint, lässt ihn nahbar, menschlich wirken. Das Highlight sind aber auf jeden Fall seine Lieder, die irgendwo zwischen Landler und Ska, zwischen Tina Turner und Rammstein hin und her chargieren und die vor allem eines gemeinsam haben: Sie sprühen nur so vor Kreativität und Witz und machen einfach eine ganze Menge Spaß.
Man merkte dem Rodinger praktisch jede Minute die Freude auf der Bühne an und das übertrug sich selbstverständlich aufs Publikum, was dem Meier nicht verborgen blieb: „Ich möchte mal, wenn der ganze Sch... vorbei ist, hier vor vollem Saal spielen, denn wenn die anderen Leute auch so gut drauf sind, dann 'rumpelts' da bestimmt gewaltig.“ Was sollen wir sagen: Ja, das stimmt, bei gutem Musik-Kabarett lässt sich das Publikum beim Schmid gerne mal mitreißen. Natürlich hoffen wir, dass das schon bei unserem nächsten Kabarettabend wieder der Fall sein wird. Und wer weiß, vielleicht schaut ja auch irgendwann Da Meier mit seinem nächsten Soloprogramm vorbei, uns würd's auf jeden Fall freuen...
Text: Sebastian Binder