Der Wahlkampf 2025 wird kompliziert - doch die SPD hat mit Nadine Praun eine starke Bundestags-Kandidatin für den Wahlkreis Ingolstadt.
Es ist nicht so, dass es überraschend kam. Der Bruch der Ampel-Koalition hatte sich wochenlang angedeutet, sodass es am Ende nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wann ging. Dennoch war die Entlassung von Christian Lindner eine Zäsur in der deutschen Politikgeschichte, die einst als „Fortschrittskoalition“ gestartete Regierung ist gescheitert, das muss man auch als SPD unumwunden zugeben. Für die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes stehen nun also Neuwahlen an, voraussichtlich am 23. Februar 2025. Für die Parteien sowie die Direktkandidatinnen und -kandidaten bedeutet das, dass sie nicht nur einen extrem kurzen Wahlkampf machen, sondern diesen zusätzlich noch im Winter stemmen müssen – was zu den logistischen Herausforderungen, die eine vorgezogene Neuwahl ohnehin mit sich bringt, noch erschwerend hinzukommt. Dennoch ist es wichtig, dass dieser Wahlkampf geführt wird, denn es gehört zu einer Demokratie, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes die Chance haben, sich über die Programme und Kandidaten der Parteien zu informieren, um dann eine fundierte Wahlentscheidung treffen zu können.
Für die SPD tritt Nadine Praun im Wahlkreis Ingolstadt, zu dem Stammham gehört, als Direktkandidatin an. Sie ist sich der Herausforderung, die der vorgezogene Wahltermin mit sich bringt, bewusst, wie sie im Gespräch verdeutlicht: „Es geht jetzt darum, in sehr kurzer Zeit klare Botschaften abzusetzen und das Vertrauen der Menschen in uns zu stärken. Klar ist: Dieser Wahlkampf wird wie kein anderer werden.“ Denn tatsächlich gab es in der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg nichts Vergleichbares, denn es kommt hinzu, dass die Lage innen- wie außenpolitisch äußerst angespannt ist, um es mal milde zu formulieren. Ein unberechenbarer neuer US-Präsident, schwelende Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Schwäche der heimischen Wirtschaft, massive Probleme in der Renten-, Gesundheits- und Infrastrukturpolitik – schon diese sehr kurze Liste liest sich, als wären die Herausforderungen kaum noch zu bewältigen. Umso wichtiger ist es, dass in Deutschland schnell wieder stabile politische Verhältnisse herrschen, denn eine ausufernde Hängepartie kann sich dieses Land derzeit eigentlich nicht leisten. Dennoch ist Praun überzeugt, dass „das Aus der Ampel nach den letzten schwierigen Wochen der richtige Schritt gewesen ist, fast wie ein Befreiungsschlag.“
Auf welche Themen will Praun, die von Beruf Lehrerin für Deutsch, Geschichte und Politik am Christoph-Scheiner-Gymnasium in Ingolstadt ist, nach diesem „Befreiungsschlag“ nun setzen? „Ein Thema, das mich sehr umtreibt, ist das Engagement gegen Rechts. Wobei ich das nicht nur als ein „Dagegen-Thema“ sehe, denn wir sind in einer Zeit angekommen, wo wir stärker klarmachen müssen, wofür wir stehen“, so Praun. „Ein weiterer zentraler Punkt für mich ist sozial gerechter Klimaschutz, der so ausgestaltet werden muss, dass niemand dadurch abgehängt wird, etwa durch ein Klimageld. Auch über die Rente werden wir sprechen müssen, denn es sind für die Zukunft des Systems Maßnahmen erforderlich, die über das Rentenpaket II hinausgehen.“ Die marode Infrastruktur soll mithilfe einer Reform der Schuldenbremse saniert werden, denn: „Es ist meiner Ansicht nach nicht gerecht gegenüber künftigen Generationen, wenn wir ihnen zwar einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren, die jungen Menschen sich in ihrem Alltag aber mit kaputten Schultoiletten und nicht fahrenden öffentlichen Verkehrsmitteln herumschlagen müssen.“
Das Thema Wirtschaft treibt derzeit viele Menschen in der Region um, zumal die Hiobsbotschaften, die vom wichtigsten lokalen Arbeitgeber Audi kommen, insbesondere die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stark verunsichern. Das ist Praun bewusst, wobei man hier als SPD-Kandidatin ohnehin mit einem Nachteil zu kämpfen hat: „Die Wirtschaft beschäftigt die Menschen derzeit allumfassend, da hier eben sehr viel dranhängt, daher müssen wir in diesem Feld, auf dem uns die Wählerinnen und Wähler derzeit nicht die höchste Kompetenz zurechnen, wieder aufholen, um Vertrauen zu schaffen.“ Wirtschaft müsse für sie aber auch immer gemeinsam mit dem Thema Steuern gedacht werden: „Ich möchte einen Fokus auf die Einkommens- und Vermögenssteuer legen. Der Spitzensteuersatz soll angehoben und große Vermögen sollten stärker besteuert werden, weshalb wir um eine Reform der Vermögens- und Erbschaftssteuer nicht herumkommen.“ Auch die Migration beschäftigt nicht nur im ganzen Land, sondern auch ganz konkret in der Region viele Menschen, was Praun bewusst ist: „Wichtig ist für mich, dass uns die anderen Parteien nicht bei diesem Thema vor sich hertreiben. Wir müssen hier im Wahlkampf Mythen oder gar Lügen, die gezielt gestreut werden, aufklären und ihnen faktisch entgegentreten.“ Ein Hebel, um hier Dinge für die ganze Gesellschaft zumindest in eine positivere Richtung zu wenden, sei dabei das schnellere Ausstellen einer Arbeitserlaubnis: „Das ist ein Hebel, mit dem zwar nicht alles gut wird, doch wenn die Menschen arbeiten, muss der Staat nicht nur weniger Geld ausgeben, sondern die Leute sind eben beschäftigt, was gleichzeitig die Integration fördert. Das jahrelange Warten auf eine Arbeitserlaubnis, wie es heute teilweise praktiziert wird, ist so jedenfalls nicht sinnvoll.“
Man sieht also, dass inhaltlich ein anspruchsvoller Wahlkampf wartet und daher ist es auch Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger, sich über Parteien und Kandidaten zu informieren, selbst wenn die derzeit herrschende Politikverdrossenheit nach den Wirren und Querelen der letzten Monate durchaus nachvollziehbar ist. Denn selbst wenn heute niemand sagen kann, wie der neue Bundestag und die neue Bundesregierung aussehen werden, wir als SPD Stammham haben zumindest die Hoffnung, dass die Wählerinnen und Wähler ihre Stimme auf einer informierten Basis abgeben...
Hinweis: Ein ausführliches Interview mit Nadine Praun lesen Sie auf www.spd-stammham.de
Nadine Praun auf Social Media folgen: Instagram: @nadine.praun TikTok: @nadine.praun Facebook: nadinepraun
Text: Sebastian Binder