Lokalpolitik ist etwas Schönes, herausfordernd, anspruchsvoll. Aber manchmal schadet es auch nicht, über den Tellerrand hinauszublicken und in die „große Politik“ einzutauchen. Und wo ginge das besser als in Berlin?
Auf Einladung des mittlerweile leider überraschend verstorbenen SPD-Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer machte sich daher Mitte Oktober eine Reisegruppe mit zahlreichen Mitgliedern der SPD Stammham und weiteren Neugierigen auf in die Hauptstadt.
Ein Besuch im Herz der deutschen Demokratie darf bei einem derartigen Ausflug natürlich nicht fehlen. Das Reichstagsgebäude ist und bleibt ein beeindruckender Ort. Im 19. Jahrhundert erbaut, symbolisiert es einerseits Tradition. Die futuristisch anmutende Glaskuppel ist auf der anderen Seite aber auch Ausdruck von Moderne und jener Zukunft, über die die Vertreter der Parteien im Plenarsaal regelmäßig streiten. MdB Schurer empfing die Reisegruppe dann auch im Reichstag, gab Einblicke in die tagespolitische Arbeit und erläuterte noch einmal seine Sicht auf den Ausgang der Bundestagswahl.
Ebenfalls spannend war die Besichtigung der Räumlichkeiten des Bundesnachrichtendienstes in Lichterfelde. In dieser Außenstelle des deutschen Geheimdienstes laufen unter anderem alle Informationen zu den Themen „Internationaler Terrorismus“ und „Organisierte Kriminalität“ zusammen. Das Gefühl, sich in einem Spionagefilm zu befinden, dürfte bei manchem Reiseteilnehmer aufgrund der hochgesicherten Anlage durchaus vorhanden gewesen sein.
Wenn die SPD aus Bayern nach Berlin kommt, muss natürlich eine kleine Würdigung des wohl immer noch populärsten SPD-Kanzlers der deutschen Geschichte mit dabei sein. Beim Abstecher in die Willy-Brandt-Stiftung gab es interessante Einblicke in das bewegte Leben des großen Staatsmannes, von der neuen Ostpolitik über den Friedensnobelpreis bis zur Guillaume-Affäre.
Aber selbstverständlich ging es bei diesem Ausflug nicht nur um Politik. Auch das Vergnügen kam nicht zu kurz, und davon gibt es ja in Berlin bekanntermaßen eine ganze Menge. Essengehen im hochmodernen Sony Center am Potsdamer Platz wie eine kleine Kneipentour durch Charlottenburg zeigten zahlreiche Facetten des pulsierenden Lebens in der deutschen Hauptstadt.
Nach vier Tagen, die geradezu verflogen sind, stand die Rückfahrt in den Süden an. Und selbst wenn jetzt vermutlich nicht die ganze Reisegruppe sofort in die Hauptstadt ziehen will, in einem waren sich am Ende doch alle einig: In Berlin kann es auch richtig schön sein.
Text: Sebastian Binder