Gerhard Schröder steht vermeintlich für eine Zeit, in der es für die deutsche Sozialdemokratie noch besser lief. Neben seiner Durchsetzungsstärke und Eloquenz ist der Altkanzler auch dafür bekannt, ein Mensch zu sein, der den leiblichen Genüssen nicht abgeneigt ist. Dass sie an diesem 23. November ausgerechnet daran erinnert werden würde, war der von der SPD Stammham organisierten Reisegruppe allerdings nicht klar, als sie früh morgens nach Ried aufbrach.
Ein gemeinsames Gansessen stand an und 31 Frauen und Männer trafen sich am Bahnhof in Gaimersheim. Besonders erfreulich war, dass auch Mitglieder anderer Parteien mit dabei waren, denn bei der Aussicht auf gutes Essen und nette Gesellschaft kann man den Streit um Wahl- und Regierungsrogramme mal für einen Tag beiseite lassen. Von Gaimersheim ging es mit dem Zug nach Dollnstein, wo zunächst eine anderthalbstündige Wanderung anstand. Das Wetter entsprach natürlich nicht unbedingt den schönsten Sommertagen, aber das kann man Ende November wahrscheinlich nicht erwarten. Zumindest regnete es nicht und mit ein wenig Glühwein ließen sich auch die kalten Temperaturen gleich besser ertragen. Die Wanderung führte die Gesellschaft schließlich zum Gasthaus Schmutter in Ried, das für seinen exzellenten Gänsebraten bekannt ist. Und wer lachte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dort von einem Foto an der Wand an? Tatsächlich, Gerhard Schröder höchstpersönlich, dem der Gänsebraten im Gasthaus Schmutter laut Wirt sehr gut geschmeckt hat. Aber wie es sich gehört für mündige Bürger: Vertrauen in das politische Spitzenpersonal ist gut, aber sich selbst eine Meinung bilden ist noch deutlich besser. Und in diesem Fall zählt letzterer Satz gleich doppelt, denn der Gänsebraten schmeckte ohne Zweifel hervorragend. Mit den ausgezeichneten Knödeln, die laut Wirtin „extra rund“ waren, ergab sich somit eine rundum runde Sache. Nach einem Schnaps für die Verdauung machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann wieder äußerst zufrieden auf den Heimweg. Die SPD Stammham bedankt sich sich bei allen, die mitgekommen sind, für diesen schönen Ausflug. Und für alle, die der SPD sonst eher kritisch gegenüber stehen: In diesem Fall hat Gerhard Schröder doch wirklich nicht zu viel versprochen, oder?
Text: Sebastian Binder